Die EU schließt ein umfassendes Freihandelsabkommen mit Neuseeland ab
Das Handelsabkommen setzt umfassende Nachhaltigkeitsverpflichtungen wie die Einhaltung des Klimaabkommens von Paris sowie die Beachtung grundlegender Arbeitnehmerrechte voraus. Darauf aufbauend ist es Teil des Partnerschaftsansatzes der EU für offenen Handel und bildet somit nicht nur eines der drei Ziele der im Juni vorgestellten europäischen Strategie für wirtschaftliche Sicherheit, sondern fördert ebenfalls die Umsetzung der Strategie der europäischen Staatengemeinschaft für den indopazifischen Raum.
Infolge des Freihandelsabkommens erhalten europäische und neuseeländische Unternehmen zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten, indem unter anderem sofort mit Inkrafttreten der Handelsvereinbarung alle Zölle auf Exporte aus der EU nach Neuseeland abgeschafft, eine Behandlung von Investoren aus der EU in Neuseeland und umgekehrt nach dem Gleichbehandlungsprinzip gewährleistet, der neuseeländische Dienstleistungsmarkt in Schlüsselbranchen (wie beispielsweise in der Finanzdienstleistung, im Bereich der Telekommunikation, im Seeverkehr und bei den Zustelldiensten) für europäische Unternehmen geöffnet und ihr Zugang zu neuseeländischen öffentlichen Ausschreibungen für Waren, Dienstleistungen und Bauvorhaben sowie –konzessionen verbessert wird.
Auch werden beispielsweise europäische Landwirte im Besonderen, unter anderem durch Zollsenkungen für wichtige EU-Exportgüter, wie beispielsweise Schweinefleisch und Wein, sowie den Schutz traditioneller länderspezifischer Erzeugnisse, ihre Produkte besser in Neuseeland verkaufen können.
Das europäisch-neuseeländische Freihandelsabkommen ist das erste, welches im Einklang mit dem neuen EU-Ansatz für Handel und nachhaltige, soziale Entwicklung steht. Dies spiegelt sich unter anderem durch das erstmals in ein EU-Freihandelsabkommen eingefügte eigenständige Kapitel über nachhaltige Lebensmittelsysteme, einen Artikel über Handel und Geschlechtergleichstellung sowie eine Bestimmung zum Handel und der Reform der Subventionierung fossiler Brennstoffe wider.
Das Enterprise Europe Network verfügt ebenfalls über Kontaktstellen internationaler Netzwerkpartner in Neuseeland und fördert auch dort die internationale Vernetzung europäischer kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU).